Dr. Christoph Müller-Oberhäuser

Quelle: privat

Kontakt

E-Mail: c.mueller-oberhaeuser_ @udk-berlin.de

Telefon: 030/3185 2314

Anschrift: Fasanenstraße 1 B, Raum 305, 10623 Berlin

Vita

Christoph Müller-Oberhäuser studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Universität zu Köln Musik und Geschichte auf Lehramt. Im Januar 2020 wurde er im Fach Musikwissenschaft mit einer Arbeit zur Geschichte der Chorwettbewerbe im 19. und frühen 20. Jahrhundert an der Universität zu Köln promoviert. Er war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne. Sein Dissertationsprojekt wurde von der DFG gefördert.

Nach Abschluss der Dissertation wechselte er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Osnabrück, seit dem 1. Oktober 2020 lehrt und forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK Berlin. Seine Interessengebiete umfassen die Sozial- und Kulturgeschichte der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, musikbezogene Konkurrenzen/Musikwettbewerbe, Männlichkeitsforschung sowie die Beziehung zwischen Musik und verschiedenen Bildmedien. In seinem Habilitationsprojekt beschäftigt er sich mit Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik auf europäischen Bühnen.

Weitere Informationen zu den aktuellen Forschungsprojekten finden Sie bei Interesse am Ende der Seite.

Veröffentlichungen und Vorträge

 

(A) In Vorbereitung

2024?Art. „Auszeichnung, Ehrung, Preis“ und „Wettbewerb“, in: Friedhelm Brusniak und Hartmut Loeser (Hg.), Das große Chorlexikon, Laaber ???? [angenommen].
2024"Komponisten in Serie(n). Bildpostkarten und die Popularisierung eines hochkulturellen Kanons der Musik", in: Dietrich Helms, Jan Philip Lehmann und Christoph Müller-Oberhäuser (Hg.), Musik per Post. Musikbezogene Bildpostkarten und das visuelle Wissen von der Musik, Wien 2024. [im Druck]
2024[zusammen mit Talea Hurtig-Scharf] "Von Postkarten in Musikernetzwerken. Überlegungen zur Biographie und Postkartensammlung des Wandermusikers Heinz Andrejewski", in: Helms/Lehmann/Müller-Oberhäuser (Hg.), Musik per Post (s. o.). [im Druck]
2024"'Du alter Kullerpfirsich' – Postkarten-Kompositionen von Alban Berg bis James Blunt", in: Helms/Lehmann/Müller-Oberhäuser (Hg.), Musik per Post (s. o.). [im Druck]
2024"Produktion, Distribution und Rezeption musikbezogener Bildpostkarten", in: Helms/Lehmann/Müller-Oberhäuser (Hg.), Musik per Post (s. o.). [im Druck]
2024"Neue Helden braucht das Land? Willy Brandt auf der Opernbühne", in: Die Tonkunst 18 (2024), H. 2. [angenommen]

 

(B) Monographien

2022Chorwettbewerbe in Deutschland zwischen 1841 und 1914. Traditionen - Praktiken - Wertdiskurse (= BzAfMw 86), Stuttgart 2022.
2016[zusammen mit Stefan Klösges] Die Musikaliensammlung Leibl. Neukatalogisierung der Musikalien der Kölner Domkapelle des 19. Jahrhunderts auf der Grundlage des Katalogs von Gottfried Göller (= Libelli Rhenani, Bd. 66), Köln 2016.
2015„… zur Verherrlichung des Festes …“ Die Musik beim Kölner Dombaufest 1848 (= Libelli Rhenani, Bd. 65), Köln 2015.

 

(C) Aufsätze

2024"Der 'ideale Dilettant' als Sammler. Überlegungen zur Musikaliensammlung des Kölner Juristen Erich Heinrich Verkenius", in: Harald Horst (Hg.), Mittelalterliche Handschriften der Kölner Dombibliothek, Köln 2024, S. 315–344. 
2023„Gruppenbilder (fast) ohne Damen. Überlegungen zur fotografischen (Selbst-)Darstellung von Männergesangvereinen um 1900“, in: Carola Bebermeier und Sabine Meine (Hg.), Musik im Blick. Visuelle Perspektiven auf auditive Kulturen, Wien 2023, S. 151-183. 
2022"Dicke Luft in Gelsenkirchen. Wie Georg Kreisler mit Spott über den Pott Empörung auslöste ...", in: SAMPLES 20 (2022), gfpm-samples.de/index.php/samples/article/view/290. 
2021[zusammen mit Tobias Werron] „Interdisziplinäre Perspektiven einer Erforschung musikbezogener Konkurrenzen“, in: Die Tonkunst 15 (2021), S. 248–260. 
2016„Die Kölner Domkapelle und ihre Bedeutung für das Kölner Musikleben im 19. Jahrhundert“, in: Klösges/Müller-Oberhäuser (Hg.), Die Musikaliensammlung Leibl (s. o.), S. 19–36.   
2016„Musizieren für den Dombau. Musiker und Männergesangvereine im Dienste der Domvollendung (1842–1880)“, in: Kölner Domblatt 81 (2016), S. 121–155. 
2016„Zwischen bürgerlicher Selbstdarstellung und kirchenmusikalischer Reform: Zur Kirchenmusik bei den Kölner Dombaufesten 1848 und 1863“, in: Arnold Jacobshagen und Annette Kreutziger-Herr (Hg.), 1863 – Der Kölner Dom und die Musik (= Musik – Kultur – Geschichte, Bd. 2), Würzburg 2016, S. 95–122. 
2010Art. „Genie“, in: Annette Kreutziger-Herr und Melanie Unseld (Hg.), Lexikon Musik und Gender, Kassel 2010, S. 352–353. 
2008„Die Maske des Genies“, in: Annette Kreutziger-Herr und Katrin Losleben (Hg.), History|Herstory. Alternative Musikgeschichten (= Musik – Kultur – Gender, Bd. 5), Köln u. a. 2008, S. 105–124. 

 

(D) Sonstiges

2023"Auf zur Liederschlacht!", in: Chorzeit, Nr. 105 (Mai 2023), S. 11–14.
2010"Zwischen Bach und Bachelor. Studentische Hochschulpolitik: Zur ersten Bundes-ASten-Konferenz der Musikhochschulen (MuBAK)", in: NMZ 59 (2010), Ausgabe 7-8/10, S. 16.

 

(E) Vorträge (Auswahl)

2023'Un-German events? – German Choirs and International Choral Competitions in the 19th Century", Internationale Tagung "Competition & Music", Berlin, 8.–10. Juni 2023.
2023"Neue Held:innen für Bielefeld? John Dew und das "Opernwunder" in der Puddingstadt", LIVE Talk "Musical Heroes", Online, 9. Januar 2023.
2022"Neue Opernheld:innen für ein 'postheroisches' Zeitalter? - Überlegungen zur Oper 'Kniefall in Warschau' von Gerhard Rosenfeld", Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung, Berlin, 28. September-01. Oktober 2022.
2022„Musikalische Grüße aus dem malerischen Irland - Michael W. Balfes Killarney auf der Bildpostkarte“, Tagung „Hören und Sehen. Konzert-Symposium für Susanne Fontaine zum 60. Geburtstag“, Berlin, 15./16. Juli 2022.
2021„Zwischen Kunst und Geschichtsschreibung: Überlegungen zum Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik“, Internationale Tagung „(Un)Populäres Musiktheater! Patriotismus auf der Bühne 1789–1830“, Köln, 12. Februar 2021.
2019„Zwischen künstlerischem Anspruch und Volksliedideal – Zur Geschichte der Chorwettbewerbe in Deutschland zwischen 1841 und 1914“, Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung, Paderborn/Detmold, 23.-26. September 2019.
2019„Vom Sängerkrieg der Männerchöre – Gesprächskonzert zur Geschichte der Chorwettbewerbe im 19. und frühen 20. Jahrhundert“, Trinitatiskirche, Köln, 28. Juni 2019, aufgezeichnet vom WDR.
2019„Hegemoniale Männlichkeit im Bild – Zur (Selbst-)Darstellung von Männergesangvereinen auf Postkarten um 1900“, Workshop „Klingende Bildkörper. Performanzen von Musik und Geschlecht in visuellen Kulturen“, Köln, 25./26. April 2019.
2017„Musikbezogene Leistungsvergleiche im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum“, Workshop „Historische Soziologie des Rankings“, Bielefeld, 23. Oktober 2017.
2016„‚Musikalisches Getöse im Hause Gottes!‘ Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Neukatalogisierung der Musikaliensammlung Leibl“, 7. Handschriftensymposium in der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek, Köln, 26. November 2016.
2015„Zwischen Förderung und Überforderung. Der preußische Staat und die Gesang-Wettstreite im Rheinland“, Interdisziplinäres Symposium „Musik im preußischen Rheinland (1815-1918)“, Köln, 25./26. Juni 2015.

Forschungsschwerpunkte

 

(1) Zeitgeschichte auf europäischen Opernbühnen (1945-2000)

Seit den 1980er-Jahren haben zeitgeschichtliche Themen vermehrt den Weg auf die Opernbühne gefunden. Das gilt zunächst einmal für die USA (z. B. mit den Opern von John Adams), etwas zeitversetzt auch für Europa. Im Rahmen meines Habilitationsprojektes wird, erstens, nachgezeichnet, unter welchen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen zeitgeschichtliche Themen auf der Bühne überhaupt präsentiert werden konnten. Zweitens wird anhand eines Korpus' von Musiktheaterwerken untersucht, wie die konkrete Übersetzung realer Geschehnisse in Bühnenhandlung und vor allem in Musik bei unterschiedlichen Komponist:innen/Librettist:innen/Regisseur:innen aussah. Schließlich geht es, drittens, um die Frage der Akzeptanz dieses Operntyps in Europa. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf Opern, in denen reale Personen auf der Bühne gezeigt werden, daher bildet die Suche nach 'neuen' Held:innen einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit. Zur Figur des Helden/der Heldin fand im vergangenen Wintersemester (2022/23) eine Vorlesungsreihe an der UdK statt (LIVE Talk "Musical Heroes"), organisiert von meinen Kolleginnen Susanne Heiter, Dorothea Hilzinger und mir. Aktuell ist in Anknüpfung an diese Vorlesungsreihe ein Themenheft der Zeitschrift Die Tonkunst (02/2024) in Vorbereitung.

 

(2) Musik & Konkurrenz

Konkurrenz und Wettbewerbe werden im musikalischen Bereich als äußerst ambivalent eingeschätzt: Einerseits sind sie aus dem gegenwärtigen Musikleben und aus den Biografien vieler Musiker:innen kaum wegzudenken, andererseits stoßen sie vielfach selbst unter Beteiligten auf Ablehnung und werden als für den künstlerischen Bereich unangemessen angesehen. Damit ist die Frage aufgeworfen, was das Besondere der Konkurrenzaustragung im Musikbereich (z. B. im Vergleich zum Bereich des Sports) ist und wie es aus historischer Sicht zu dieser paradoxen Situation heute gekommen ist. Im Wintersemester 2021/22 fand an der UdK eine Online-Vorlesungsreihe zu diesem Thema statt (LIVE Talk "Music & Competition"). Vom 8. bis 10. Juni 2023 folgte eine internationale Tagung zum Thema "Competition & Music" unter der Leitung von Tobias Werron (Universität Bielefeld) und mir. An die Vorlesungsreihe und die Tagung anknüpfend ist eine von Tobias Werron, Lisa McCormick und mir herausgebene Publikation in Planung.

 

(3) Musik auf der Bildpostkarte

Bildpostkarten sind in den letzten zwei Jahrzehnten in vielen Fächern als interessante und relevante Quelle insbesondere für die Zeit um 1900 entdeckt worden - so auch in der Musikwissenschaft. In Anknüpfung an meine Tätigkeit an der Universität Osnabrück im Projekt "Das visuelle Wissen von der Musik zwischen Deutschem Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg" (Leitung: Dietrich Helms) interessiere ich mich u. a. für Bildpostkarten mit Bezügen zur Musik Irlands, die Frage nach der Bedeutung von Bildpostkarten für die Verbreitung von Vorstellungen eines musikalischen Kanons sowie für Bezugnahmen auf das Medium in Kompositionen und (Pop-)Songs. Zum Thema "Bildpostkarten und Musik" ist ein von Dietrich Helms, Jan Philipp Lehmann und mir herausgegebener Band mit dem Titel "Musik per Post" in Arbeit, der im Frühjahr/Sommer 2024 bei Böhlau in Wien erscheinen wird.