Johann Friedrich Geist

Jonas Geist und Joachim Krausse 1982 bei Friseur Boneberger, Frankfurt Praunheim, Filmstill aus "Das neue Frankfurt“, Teil 3, 1985

 Quelle: mn

Johann Friedrich (Jonas) Geist

 

4. Juni 1936 (Lübeck) – 6. Januar 2009 (Lübeck)

Architekt und Architekturhistoriker

 

 

 

 

1. Biografie

Architekturstudium an der TU Berlin, u.a. Schüler von Ernst Heinrich

1969 Promotion an der TU Berlin

1971 Assistenzprofessur TU Berlin

1977 Habilitation

1977-2004 Professor für Geschichte, Theorie und Kritik der Architektur, Hochschule der Künste, Berlin

1978 Einrichtung einer gemeinsamen Studienbibliothek, der sog. "Krünitz-Gesellschaft", u.a. mit Joachim Krausse, Klaus Kürvers, Klaus Homann, Martin Kieren, Ludovica Scarpa u.a.

1980 Überführung des Standorts in den "Forschungsschwerpunkt für Theorie und Geschichte von Bau, Raum und Alltagskultur" mit Sitz am Schöneberger Ufer 65

1993 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, Sektion Baukunst

 

Forschungsschwerpunkte 1980-1992

2. Auswahl der Schriften + Filme

Bücher

  • Die Grundrissarbeit im Wohnungsbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Vorlesung und Seminar von Jonas Geist. HdK/Fb Gestaltung, Studienrichtung Architektur, Fachgebiet Geschichte, Theorie und Kritik der Architektur Hochschule der Künste Berlin. Berlin 1999.
  • Die Grundrissarbeit im Wohnungsbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Vorlesung und Seminar von Jonas Geist. HdK/Fb Gestaltung, Studienrichtung Architektur, Fachgebiet Geschichte, Theorie und Kritik der Architektur Hochschule der Künste Berlin. Berlin 1999.
  • Karl Friedrich Schinkel. Die Bauakademie – eine Vergegenwärtigung. Frankfurt am Main (= Fischer Kunststück). Frankfurt am Main 1993.
  • Der Generalbebauungsplan für Berlin von 1862 bis heute – Dokumentation der Ausstellung. Red. Matthis Heinzmann (Medienwerkstatt FB2 Architektur). Beilage zur HdK Information Nr.5/6. Berlin 1983 (zusammen mit Matthis Heinzmann, Klaus Kürvers u.a.).
  • Das Berliner Mietshaus. 3 Bde. München 1980, 1984, 1989 (zusammen mit Klaus Kürvers).
  • Versuch, das Holstentor zu Lübeck im Geiste etwas anzuheben. Berlin 1976.
  • Passagen. Ein Bautyp des 19. Jahrhunderts. München 1969 (= Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts 5).
  • Max Taut, Architekt und Lehrer (1884-1967). Berlin 1999 (zusammen mit Heinz Deutschland).


    "Zum Geleit"
    von Johann Friedrich Geist

 

Filme

  • Jonas Geist und Joachim Krausse, Peter Schaefer (Kameramann), Knut Fischer (Herausgeber): Küche, Stube usw.: Geschichte der Arbeiterwohnung. Dokumentarserie. 5 Folgen (1: Mietwohnung oder Eigenheim? / 2: Abschied von der Kolonie /3: Vom Bauerhaus zum Wohnpalast / 4: Von der Kaserne zur Kolonie / 5: Modell für die "Arbeiterstadt"). Köln (WDR) 1978 (Begleitheft 1979).
  • Jonas Geist und Joachim Krausse, Peter Schaefer (Kameramann), Knut Fischer (Herausgeber): Das neue Frankfurt. 3 Folgen. 1: Bauen und Wohnen / 2: Die Frankfurter Küche / 3: Die Wohnung für das Existenzminimum. Köln (WDR) 1985.

 

Vollständiges Schriftenverzeichnis:

  • Klaus Kürvers und Matthias Seidel (Hg.): Johann Friedrich Geist. Bibliographie Johann Friedrich (Jonas) Geist, 1965-2005. Berlin 2011 (= Schriften aus dem Archiv der Universität der Künste Berlin 16).

 

Bilbliografie

 

 

4. Textpassagen von und über Jonas Geist

"Die Architektur hat es heute so schwer, noch selbst zu uns zu sprechen, sie ist ganz abstrakt geworden."

Johann Friedrich Geist: Zum Geleit. In: Der Campus. Ein Architekturführer durch das Gelände der Hochschule der Künste und der Technischen Universität Berlin. Hg. v. Michael Bollé. Berlin 1994. S. 7

 

 

"Es mag zunächst überraschen, daß wir die Geschichte des Berliner Mietshauses mit einem Text beginnen, der von den Lebensverhältnissen der Bewohner eines bestimmten Hauses berichtet, ohne daß über das Gebäude selbst Genaueres ausgesagt wird. Wir sind der Ansicht, daß der Geschichte des Mietshauses mit kunsthistorischen Methoden nicht beizukommen ist, daß es sich nicht lohnt, diese Geschichte als reine Baugeschichte zu schreiben, sondern daß die architekturhistorischen Untersuchungen verbunden werden müssen mit der Geschichte des räumlichen und sozialen Umfeldes. Unser Ausgangspunkt sind also nicht bestimmte Häuser, sondern die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Teile der Bevölkerung, die gezwungen sind, in Mietshäusern zu wohnen."

Johann Friedrich Geist und Klaus Kürvers: Das Berliner Mietshaus. Bd. 1. München 1980, S. 26.

 

 

"Das war also seine Methode: Architektur und Stadt zerlegen in die Bestandteile und die dazugehörige Geschichte. Wer sich mit einem Teilchen beschäftigt, hat schon mal einen Faden vom Ganzen in der Hand."

Nils Ballhaus: Nachruf auf Johann Friedrich Geist, in: Bauwelt 4/2009, S. 4.

 

 

"Geists Recherchen und seinem Engagement ist mitzuverdanken, dass viele Berliner Altbauten heute noch stehen – als städtische Domizile begehrter als je zuvor."

Nachruf, in: Der Spiegel 3/2009, S. 138.

 

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