Seminar: Urbane Ethnografie. Arrival Infrastructures: Bühnen und Performances der ‚Willkommenskultur’

FG Bader

 Quelle: FG Bader

Kooperation mit Studiengang Europäische Ethnologie, HU Berlin

Dieses feldforschungsbasierte Seminar vermittelt Grundkenntnisse in der Erforschung der Großstadt und entwickelt Erfahrungen weiter, urbane Räume und Lebenswelten zu erkunden. Das zentrale Feature des Seminars ist eine intensive Feldforschungsübung, bei der Konzeption, Durchführung und Präsentation einer Urbanen Ethnografie erlernt werden. Gestalterisch-künstlerische Strategien treten dabei in Dialog mit eher konventionellen Forschungsformaten.

Das Seminar ist interdisziplinär und richtet sich gleichermaßen an Studierende der Architektur wie der Europäischen Ethnologie mit dem Ziel, die materielle Umwelt und den gebauten Raum in den Blick zu nehmen und diesen als Ergebnis kultureller, sozialer, politischer und ökonomischer Aushandlungsprozesse zu verstehen. Studierende beider Disziplinen lernen im gegenseitigen Austausch urbane Prozesse sowohl aus der Perspektive der Planer*innen als auch der Forscher*innen kennen und werden für die Zusammenhänge und Widersprüche sensibilisiert. Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Architektur und Europäischer Ethnologie und wie können diese für interdisziplinäre Projekte fruchtbar gemacht werden?

An ausgewählten Orten der ‚Willkommenskultur’ (Sprachcafés, gemeinnützige Projekte und Begegnungsorte) wird an mindestens drei Nachmittagen im November ‚teilnehmend beobachtet’. In der Abschlusspräsentation werden die Beobachtungen der einzelnen „Bühnen“ vorgestellt. Die Präsentationsform beinhaltet die Gestaltung eines „Schaufensters“ und seine Darstellung in Form eines Modells. Durch die Stilisierung der Forschungsergebnisse in dieser konkreten Gestaltungsform soll das imaginäre und theatrale Moment der Raumproduktion abgehoben und gleichzeitig für eine potenzielle Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.

Das Seminar findet begleitend zum Projekt „Arrival Infrastructures: Home/Heim“ und in Kooperation mit dem Studiengang Europäische Ethnologie der HU Berlin, Dr. Anja Schwanhäußer statt.