Pioniere

Kunstaffairen konversieren, o.J.

 Quelle: Kurd Alsleben

Prof. Kurd Alsleben

Kurd Alsleben (
* 1928 in der Neumark, heute Chojna, Polen) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe freie Kunst (1949-1952). 1956 Kooperation mit Eberhard und Telse Schnelle.  A. erfindet die 'Bürolandschaft' (in freiem unregelmäßigem Rhythmus). 1960 Kooperation mit dem Physiker Cord Passow zur Erstellung von Computerzeichnungen. 1965 bis 68 Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung Ulm (hfg). 1968 Lehrauftrag (Informationsästhetik) an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Seit 1970 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, dort 1985 bis 88 Gründung der 'Interdisziplinären Computerei', sowie zusammen mit Antje Eske die Künstlerkonferenz 'kuecocokue'. Alsleben lebt in Hamburg, Künsterkooperative mit Antje Eske. Ausstellungen/Konversationen: 'Some more Beginnings', Brooklyn Museum, New York 1968; 'Cybernetic Serendipity', Institute of Contemporary Arts, London 1968; Zagreb (HR), 'Nove Tendencije 4' 1968; Computerkunst, Kubus, Hannover 1969; 'INTERFACE 1' Hamburg 1990 mit Netzkonversation 'StapelLAufN'; Palazzo Ducale Urbino (IT) 1999. Lit.: K.A. Ästhetische Redundanz, Verlag Schnelle 1962; NetzkunstWörterBuch, hg. Alsleben, Eske, Idensen, kuecocokue/BoD 2001, 2003; ZKM Karlsruhe, felix aestheticus, hg. Alsleben, Eske, Idensen, kuecocokue/BoD 2011; Propädeutik und Videochat der Konversationskunst, hg. Alsleben, Eske, Salaverrìa, kuecocokue/BoD. 2014.

Beschwörer, 1971

 Quelle: Otto Beckmann / Oskar Beckmann

Oskar W. Beckmann

Oskar W. Beckmann (*1942 in Wien, Österreich) studierte von 1960-1966 Telekommunikation an der Technischen Universität Wien. 1966 war er Mitbegründer der „ars intermedia“. Ab 1969 entwickelte er den Ateliercomputer „a.i.70“, mit dem er gemeinsam mit seinem Vater Otto Beckmann ab 1970 architektonische Entwurfsexperimente unternahm. In Unter anderem erhielt er 1972 den österreichischen „Adolf Schärf-Preis“. In der Folge Arbeit für die österreichische Luftfahrtindustrie sowie als Ingenieur der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Siemens, sowie Mitglied des Aufsichtsgremiums der Agentur für Luft- und Raumfahrt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft. Er lebt in St. Pölten, Österreich. Austell.: Tendencies 5 Section: Computer Visual Research und ars intermedia - Werkbeiträge zur Computerkunst, Publik.: Peter Peer, Peter Weibel „Otto Beckmann – Zwischen Mystik und Kalkül“, Graz: Walther König 2008; Horst Oberquelle, Oskar Beckmann „Beckmann´s Studio Computer Specified for Early Computer Art“, IEEE Annals of the History of Computing, IEEE Computer Society, USA, 3rd quarter 2008

Soziale Bewegungen, o.J.

 Quelle: Antje Eske

Prof. Antje Eske

Antje Eske (*1943 in Minden) studierte freie und angewandte Grafik in Braunschweig und Bielefeld an der WKS und visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 1960, neben 2 Saharadurchquerungen nach Westafrika, Reisen in den Libanon, die (damalige) Sowjetunion und Finnland. In den 70er und 80er Jahren initiierte sie Medienarbeit mit Bürgerinitiativen und Zeichenwerkstätten im Rahmen der Hamburger Frauenwochen. Seit den 1970ern entwickeln A.Eske und K.Alsleben die Konversationskunst vis-à-vis und www, ab 1984 mit dem Mac im LAN und ab 1992 im Internet 1981. Seit 1988 lehrbeauftragte Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg für Computerkunst mit dem Schwerpunkt Konversation mittels Medien. 1999 wird die Kunstgeschichte in der Sala delle Veglie im Palazzo Ducale, Urbino, initiiert durch Eske u. Alsleben, mit der Netzkunst durch den internationalen ‘il chat di urbino` verbunden: www.youtube.com/watch 2001 Herausgeber vom ´NetzkunstWörterBuch´ in Zusammenarbeit mit 40 AutorInnen. Eröffnung des netzkunstwoerterswiki im Internet. Es folgen ca. 15 Fachbücher. 2001 Entwicklung des Bilderchats, A.Eske u.a. Läuft 1x pro Woche bis Ende 2010. Ab 2009 haben Eske/Alsleben Ausstellungen und Konversationen u.A. in der Kunsthalle Bremen, Kunsthaus Hamburg, ZKM Karlsruhe und im Museum für Hamburgische Geschichte.

lissRot2Blau7 - 'Konstrukt', o.J.

 Quelle: Herbert W. Franke

Prof. Dr. Herbert W. Franke

Herbert Franke (* 1927, Wien, Österreich
) studierte Physik, Mathematik, Chemie, Psychologie und Philosophie an der Universität und der damaligen Technischen Hochschule in Wien; Abschluss als Dr. phil. 1980 Berufstitel ‚Professor’ vom Österreichischen Ministerium für Unterricht und Kunst. Seit 1957 freier Schriftsteller. Sach- und Fachbücher, Romane, Erzählungen, Hörspiele. Berufenes Mitglied des Deutschen PEN und der Grazer Autorenversammlung. Spezialgebiet: Utopie und Zukunftsforschung sowie Beziehungen zwischen Kunst, Naturwissenschaft und Technik. Karl-Theodor-Vogel-Preis 1992 für Technikjournalismus, mehrfach Preise für den jahresbesten deutschsprachigen Zukunftsroman. Ab 1955 Bilderzeugung mit Rechensystemen. Berufenes Mitglied der DGPh und des Künstlerhauses Wien, Ehrenmitglied der ISEA. Computerkunst-Preis der Vereinigung Deutsche Softwarehersteller 1987. Von 1973 bis 1998 Lehrbeauftragter für Computergrafik und Kunst an der Universität und an der Akademie für Bildende Künste in München. Arbeiten zur kybernetischen Ästhetik. Beratender Redakteur der Zeitschrift ‚Leonardo’. Mitbegründer der „ars electronica“ ab 1979 in Linz/Donau. Theoretische und praktische Betätigung in der Höhlenkunde. Teilnahme an Expeditionen in unbekannte Strecken. Theoretische Arbeiten zur Datierung von Tropfstein und zur Morphologie des Höhlensinters. Dr. Benno-Wolf-Preis 2002 für Verdienste in der Höhlenforschung. 2007 wurde er vom österreichischen Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde er von der Computer Arts Society CAS in London für seine Verdienste in der Computerkunst zum Ehrenmitglied ernannt. 2009 wurde er vom Zuse-Institut Berlin, das von den Berliner Hochschulen getragen wird, zum Senior Fellow ernannt.Er lebt bei München. Ausstellungen: 1959, Experimentelle Ästhetik, Museum für angewandte Kunst, Wien. 1968 Kunst aus dem Computer begleitend zum Symposium „Der Computer in der Universität“, TU Berlin. 1969, Computer-Kunst. On the Eve of Tomorrow, Kubus, Hannover. Literatur: H.W.F., Der grüne Komet, München, 1960. H.W.F., Phänomen Kunst, München, 1967. H.W.F., Computergrafik – Computerkunst, München, 1971. 

Multipliziertes Objekt, 1968

 Quelle: Dieter Hacker

Prof. Dieter Hacker

Dieter Hacker (* 1942, Augsburg) studierte 1960-65 an der Akademie der Bildenden Künste, bei Ernst Geitlinger. 1965-68 Mitbegründer der Gruppe Effekt, die sich mit kinetischen Installationen beschäftigt. 1970 Umzug nach Berlin. Dort 1971 Eröffnung der Produzentengalerie Berlin, die bis 1984 existierte. 1972 Herausgeber der Zeitung der 7. Produzentengalerie. 1974 Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Ab 1976 Herausgeber der Zeitschrift für Fotografie Volksfoto. Ab 1990 Professur an der Hochschule der Künste Berlin. Er lebt in Berlin. Ausstellungen, u.a.: 1968, public eye, Kunsthaus Hamburg. 1973, Kunst im politischen Kampf, Kunstverein Hannover. 1974, Art into Society, Society into Art, Institute of Contemporary Arts, London. 

Lochblendenstruktur 3.8.14 F 3.2, 1967, Courtesy Peter C. Ruppert Collection, Würzburg

 Quelle: Gottfried Jäger

Prof. Dr. Gottfried Jäger

Gottfried Jäger (* 1937 in Burg) Gottfried Jäger legte nach einer Gesellenprüfung zur Fotografie 1957 in Bielefeld im Jahr 1960 die Meisterprüfung Fotografie in Köln ab. Zwischen 1958–1960 folgte ein Studium an der Staatlichen Höheren Fachschule für Photographie in Köln (Ing. grad) sowie 1982 das Nachdiplom zum Dipl.-Ing.. Infolgedessen arbeitete Jäger von 1960–1972 als Fachlehrer für Fotografie an der Werkkunstschule Bielefeld. Hier führte er 1968 den Begriff „Generative Fotografie“ für eine Erzeugungsfotografie auf systematisch-konstruktiver Grundlage ein. 1972 wurde er zum Professor für Fotografie an die Fachhochschule Bielefeld mit den Lehrgebieten künstlerische Grundlagen der Fotografie, Fotografik und Generative Bildsysteme berufen. Zwischen 1993–1997 arbeitete er ferner als Prorektor für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben an der Fachhochschule Bielefeld und war zwischen 1999–2002 Gastprofessor an der RMIT-University Melbourne. 2011 erfolgte die Promotion zum (Dr. phil.) an der Universität Bielefeld an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft in der Abteilung Kunst und Musik, Prof. Klaus-Ove Kahrmann, über den Bielefelder Fotografen der „Formen des Mikrokosmos“, Carl Strüwe (1898-1988). Für seine Aktivitäten als Künstler, Kurator und Publizist erhielt er 2014 in Berlin den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Er lebt und arbeitet in Bielefeld. Ausst. u.a. Generative Fotografie, Kunsthaus Bielefeld 1968 und Neue Tendenzen 4, Museum of Modern Art Zagreb 1969.

Interruptions, 1969

 Quelle: Vera Molnár

Vera Molnár

Vera Molnár (* 1924 Budapest, Ungarn) studierte 1942-47 Malerei sowie Kunstgeschichte und Ästhetik an der Hochschule für bildende Kunst Budapest. Ab 1946 erste gegenstandslose Bilder. 1947 Stipendienaufenthalt in Rom an der Villa Julia, Übersiedlung nach Frankreich und 1948 Heirat mit François Molnar. 1959-68 Arbeit mit der Methode der ‚machine imaginaire’. 1960 Mitbegründerin der ‚Groupe de Recherche d’Art Visuel’ (GRAV).1967 Mitbegründerin der Gruppe ‚Art et Informatique’ am Pariser Institut d‘Esthétique et des Sciences de l’Art. 1968 erste Computergrafiken; fortan kontinuierliche Arbeit mit dem Computer. 1974-76 Entwicklung des Computer-Softwareprogramms „Molnart“, zusammen mit ihrem Mann. 1979 Arbeit am Centre Georges Pompidou in Paris, am ‚Atelier de Recherche des Techniques Avancées’ (ARTA). 1980 Mitglied des ‚Centre de Recherche Expérimentale et Informatique des Arts Visuels’ (CREIAV) an der Université de Paris I, Sorbonne; das erste Künstlerbuch ‚1% de désordre’ erscheint bei Wedgepress & Cheese in Bjerred (Schweden). 1985-90 Lehrauftrag für bildende Kunst und Kunstwissenschaft an der Université de Paris I, Sorbonne. 2005 erhält M. für ihr Lebenswerk den ersten ‚d.velop digital art award’ [ddaa], alljährlich ausgerichtet vom Digital Art Museum [DAM]. Ausstellungen und Veröffentlichungen u.a.: 1960 Ausstellung Konkrete Kunst in Zürich, Helmhaus. 1976 ‚Transformations’ in der Galerie der Polytechnischen Hochschule London, 1999 ‚Extrait de 100 000 milliards de lignes’ am CRÉDAC in Ivry-sur-Seine

"Labyrinth", Computers and Automation, August 1967

 Quelle: Frieder Nake

Prof. Frieder Nake

Frieder Nake (* 1938 in Stuttgart) studierte Mathematik an der Technischen Hochschule Stuttgart und besuchte Vorlesungen von Max Bense. Als Student entwickelte er 1963 am Recheninstitut der Technischen Hochschule Stuttgart die Basis-Software für die Zeichenmaschine Zuse Graphomat Z64. Damit entstanden neben technischen Zeichnungen auch solche mit ästhetischem Anspruch: "algorithmische Kunst". 1965 erste Ausstellung mit computergenerierten Arbeiten in Stuttgart (Galerie W. Niedlich). 1968 Teilnahme an der Ausstellung »Cybernetic Serendipity« in London und am Symposium »Computers and Visual Research« in Zagreb. 1968/69 Gastforscher in Computerkunst an der University of Toronto und Zusammenarbeit mit Leslie Mezei. 1970-72 Assistenzprofessur für Computer Science an der University of British Columbia, Vancouver. Seit 1972 Professur für Grafische Datenverarbeitung und interaktive Systeme an der Universität Bremen und seit 2006 Lehre im Studiengang Digitale Medien an der Hochschule für Künste Bremen. Zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen, u.a. »Ästhetik der Informationsverarbeitung. Grundlagen und Anwendungen der Informatik im Bereich ästhetischer Produktion und Kritik« (Wien, 1974).

px VI/155 - 59, 1959

 Quelle: Uli Pohl, VG Bild-Kunst

Uli Pohl

Uli Pohl (* 1935, München) studierte an der Akademie der Bildenden Künste, München, bei Ernst Geitlinger. Diplom der Akademie. Seit 1958 lichtplastische Skulpturen. Ab 1961 beteiligt an den Ausstellungen der Gruppe ZERO. Großer Preis der IV.Biennale
San Marino, 1963, mit Graubner, Hiltmann, Holweck, Kuttner, Mack, Piene, Salentin, Uecker, als Gruppe ZERO. Retrospektiven ZERO: Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2006; Guggenheim- Museum, New York, 2014/15; Martin-Gropius-Bau, Berlin, 2015; Stedelijk Museum, Amsterdam, 2015. Mitglied der intern. Gruppe Nouvelle Tendance, Paris. Beteilgt an sämtlichen Ausstellungen, u.a. „Nouvelle Tendance", Louvre, Paris,1964; „The Responsive Eye“ Museum of Modern Art, New York,1965, Baltimore, Pasadena, St. Louis, Seattle, sowie „Die Neuen Tendenzen", Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt, 2007; „bit international", ZKM, Karlsruhe, 2008/9, 1962 - 67 neben der freien, künstlerischen Arbeit, Szenenbilder für Deutsches Fernsehen/BR. Buch und Regie, Fernsehfilm über die Bildhauer Wotruba, Avramidis und Urteil, für den Hessischen Rundfunk. 1967 - 71 Lehrtätigkeit an der Staatl. Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. Lehraufträge in Bremen und Offenbach. Kunstpreis der Böttcherstraße, Bremen, 1971. Laudatio: Werner Hofmann
1.Triennale: "Kleinplastik in Deutschland", Fellbach, 1980, Großer Preis und Bürgerpreis, Laudatio: Siegfried Salzmann. Werkretrospektiven: Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg, 1976. Versicherungskammer Bayern, München, 2000/01. 

Die Biographien basieren auf den Angaben der beteiligten Künstler bzw. auf jenen des Katalogs zur Ausstellung "A Little-Known Story about a Movement, a Magazine, and the Computer’s Arrival in Art. New Tendencies and Bit International, 1961–1973", herausgegeben von Margit Rosen am ZKM Karlsruhe, 2011.