studio raumproduktion 20/21: how together

Ein Entwurfsprojekt zu hybriden Gebäuden mit gemeinschaftlichem Wohnen, Freizeitnutzungen und Arbeit im komplizierten innerstädtischen Lagen. Das Projekt wird in Kooperation mit Lokalbau Berlin angeboten.

Die Lokalbauinitiative des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin hat den gesamten Bezirk nach möglichen Orten für die Nachverdichtung durchsucht. In diesem Semester werden wir zwei der gefundenen Grundstücke bearbeiten und Testentwürfe für diese Orte entwickeln.

Städte sind gemeinschaftliche Orte. Der aus dem Mode gekommenen Begriff des Gemeinwohls ist stark in den aktuellen Diskurs zurückgekehrt. Wenn Stadtentwicklung den Kräften des Marktes überlassen wird, wird Raum exklusiv und der Zugang dazu über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Akteur*innen reguliert. Wir suchen nach Alternativmodellen zu diesem Paradigma, wir entwerfen Gebäude die für Verschiedenes und Viele gut sind und die einen positiven Beitrag zu ihrem Umfeld und Quartier leisten wollen. Wir suchen nach Wohnformen, Raumprogrammen und Ästhetiken des Gemeinwohls. Unter dem Titel „how together" erarbeiten wir architektonische Thesen zu zukünftigen Lebens und Arbeismodellen.

 

Quelle: Markus Bader
Quelle: LokalBau Friedrichshain Kreuzberg

Stadt lebt von der Heterogenität, der Vielfalt, der Gleichzeitigkeit des ungleichen, von den zufälligen Begegnungen, der Toleranz, der Neugier. Sie lebt auch von besonderen Orten, an denen zukünftiges ausprobiert wird. In diesem Entwurfsprojekt wollen wir an zwei konkreten Grundstücken ausprobieren, wie Architektur zur Stadt von morgen beitragen kann. Grundlegend ist dabei die Frage wie dieses heterogene Feld statt weiter entwickelt werden kann. Wir haben dafür zwei besondere Orte ausgewählt: ein Solitärgrundstück an einer vierspurigen Straße, umgeben von einem Städtebau der Nachkriegszeit. Das zweite Grundstück ist ein größeres Areal das sich in ein Stück neu errichtete, hoch kommerzialisierte Stadt hinein schiebt. Beide Orte haben damit eingebaute Konflikte, mit denen die Architektur umgehen muss. Die Konflikte können nicht Entwurf beseitigt werden, sie werden zum architektonischen Mittel. Architektur wird hier zur Verhandlung von Interessen, zum räumlichen Ausdruck von Schutzbedürftigkeit, Komfort, Schönheit, Lebensqualität, auch von Arbeit, Lärm, unterschiedlichen Lebensrhythmen um nur einige zu nennen.

Quelle: Markus Bader
Quelle: LokalBau Friedrichshain Kreuzberg

 

An beiden Standorten gilt es, Nutzungshybride zu entwickeln, die eine Position in der jeweiligen Konfliktlage beziehen.  Es muss strategisch entscheiden werden, in welcher Maßstabsebene welche Konfliktthematik bearbeitet werden kann. Was kann ich mit Schichten oder Baukörperfigur erreichen, welchem Konflikt kann ich bautechnisch, beispielsweise durch die Auswahl geeigneter Materialien begegnen. Jeder der Standorte ist von einer spezifischen Akteurskonstellation mit konkreten Interessenslagen umgeben. Im Projekt werden wir diese kennenlernen, uns kritisch auseinandersetzen und architektonisch reflektieren.

Das Projekt richtet sich wegen seiner Komplexität vornehmlich an Studierende mit fortgeschrittener Entwurfserfahrung im Master. Es ist offen für Studierende im Bachelor ab dem dritten Studienjahr. Angestrebt ist eine Barbeitung in Zweiergruppen.

>> Bewerbung per moodle bis mo 18.00h
>> TN max. 12 
>> Dienstags online, erstes Treffen Mittwoch 04.11.20 - 12.00h, erster Input: 04.11.20 - 16.00h

Fragen? raumproduktion_ @raumlabor.net

Weiterführende Links:

>> LokalBau 
>> die karte der lokalbau standorte
>> standort 1
>> standort 2
>> fotos von beiden standorten
>> referenzprojekt kalkbreite
>> titelreferenz constructlab