studio raumproduktion 25: designing transformation - city of commons

De graanoogst

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Unterstützer der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" bringen Kisten mit gesammelten Unterschriften für einen Volksentscheid zur Enteignung von großen Immobilienunternehmen zur Senatsverwaltung für Inneres und Sport. +++ dpa-Bildfunk +++

 Quelle: Christophe Gateau
Quelle: Floating e.V.

In der Stadt leben viele unterschiedlichste Menschen zusammen. Aber ist die Stadt deshalb ein Gemeinwesen, eine kollektive Form? Unser Entwurfsprojekt geht von dieser Frage aus, präziser noch von der Perspektive der Commons und der Praxis des commoning.

Die Commons, die Allmende, das Gemeinwohl, das Commoning, das Gemeinschaffen haben eine lange Geschichte in der Art wie sich Menschen auf Raum beziehen. Seit dem 15. Jahrhundert befinden wir uns in einem andauernden Prozess der Einhegung und damit der Reduzierung, der Schrumpfung der Commons. Einhegung meint zunächst wörtlich das Umzäunen eines Landstücks, das zuvor allen zur Verfügung stand. Solange das Land (die Commons) von den Menschen (den Commoners) genutzt werden kann, können diese sich die Erträge des Landes teilen und für den Lebensunterhalt nutzen. Wenn das Land eingehegt und privatisiert wird wird diese Verbindung getrennt. Historisch hat das zur Verarmung der Landbevölkerung geführt, die daraufhin zur Lohnarbeit für andere gezwungen waren, nicht zuletzt die großen Migrationsbewegungen vom Land in die Städte der Industrialisierung sind mit von dieser oft gewaltvoll vollzogenen Veränderung in den Besitz - und Nutzungsverhälnissen des Landes zu verstehen. Die Fortsetzung dieser Auseinandersetzung finden wir heute um die Frage des bezahlbaren Wohnraums. Die Wahlberechtigten in Berlin haben per Referendum mehrheitlich beschlossen, dass Berlin mehr Wohnungen in die öffentliche Hand zurückholen soll, dass Privatisierungen zurückgenommen werden müssen - Deutsche Wohnen enteignen ist die Forderung nach der Rekommunalisierung von Wohnraum. Die Commons bilden die Grundperspektive unseres Entwurfsprojekt. Die floating wird die Basis unserer Arbeit.

01 researching practices of commoning

Wir werden in der Recherchephase des Projekts aus dieser Perspektive Projekte im Bereich des gebauten Raums als auch im Bereich gemeinschaftlicher Lernumgebungen analysieren. Wir verbinden uns direkt mit den drei aktuellen gemeinwohlorientierten Berliner Modellprojekten: dem Dragoner Areal / Rathausblock / Zusammenstelle, dem Haus der Statistik / ZusammenKunft Berlin e.G. und der floating University / floating e.V. Wir fragen uns: wie sind diese organisiert? Wie werden Entscheidungen gefällt? Wer macht mit? Wie haben sich die Projekte entwickelt? Wo stehen sie und wie geht es weiter?

Quelle: Radical Pedagogies
Quelle: Lena_Giovanazzi
Quelle: RAUMLABOR
Quelle: -

02 designing (models for) transfomation: entagled spaces of learning

Im Entwurf entwickeln wir Modelle für ein verknüpftes, angedocktes, gemeinschaftlcihes lernen. Wir blicken auf Wissen als Commons und den Austausch von Wisen als die practice of commoning. Wir entwerfen Räume für die gemeinschaftliche Lernpraxis jeweils angedockt an die drei Modellprojekte. Es entstehen faszinierende Hybride, die eine Utopie einer in der Stadtverteilten, an besonderen Orten angedockten und tief verwobenen (Architekturaus)Bildung enstehen lassen.

 

03 acting the commons

Was genau in der Aktionsphase des Projekts realisiert wird, basiert auf den ersten beiden Phasen. Drei mögliche aber nicht ausschließliche Pfade können soi aussehen:

Zu jedem Entwurfsprojekt folgt eine perfomative oder bauliche geste vor Ort an den drei Modellprojekten. Oder: wir syntetisieren die Ideen in eine (größere) gemeinschaftlcihe Intervention in der floating. Oder: wir projezieren zurück auf die lernräume in der Udk und ihrer Umgebung und agiueren und konstruieren dort.

 

Fazit

Im Kontext wachsender sozialer Ungleichheiten untersuchen wir Fallstudien, die das Gemeinwohl fördern und sich gegen ungerechte, spekulative und ausschließende Raumgestaltung wehren.

Dabei betrachten wir die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Berufe von Raumplanern, Architekten und Stadtgestaltern, um neue Ansätze der Organisation, Arbeit und Produktion zu entwickeln.

Unser besonderes Interesse gilt den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, in denen Architektur und Städte entstehen, sowie den Werkzeugen und Methoden, die eine aktive Mitgestaltung des Raums ermöglichen.

In diesem Zusammenhang erforschen wir die Möglichkeiten von Mitbestimmungs- und Verhandlungsprozessen, um die Demokratisierung des (öffentlichen) Raums und nicht-profitorientierte, kollektive Projektentwicklungs- und Finanzierungsmodelle voranzutreiben. Wie die Wiener Architektin und Aktivistin Gabu Heindl betont: „Architektur ist nicht reine Dienstleistung, sondern analysierende Gestaltung der Umwelt.“

 

Daten:

Erstes Treffen (für diejenigen, die in Berlin sind): Mittwoch 16.04.25 - 10.00h - Raum 401
Weiteres erstes Treffen / Auftaktwoche: ausnahmsweise Dienstag 22.04.25 - 10:00h Raum 201 (Aula)

Floating Care/Repair days, 24-27.04. Jeden Frühling führen die Raumgruppe und die volunteers der Floating University e.V. das Programm "Build+Care+Repair" durch, bei dem die Strukturen repariert, ausgebessert und wieder installiert werden. Dies ist die Gelegenheit, den Ort und den Verein kennenzulernen und bereits Wissen und Ressourcen auszutauschen. (https://floating-berlin.org/)

Berlin Exkursion 28.-30.04. Ganztags und abends zu u.a. Lima Haus (Treffen mit Architektin Inken Baller), Dragonerareal (Treffen mit Matthias Heyden), Genossenschaftsforum (Treffen mit Caroline Rosenthal)…

 

Der Projektablauf in den drei Phasen folgt dem Gesamtrythmus des Superstudios.

Studiotag ist Mittwoch.

Teilnehmende ca 18

Anmeldung im Moodle

 

Quelle: Lima Hof