Johannes Helberger

Johannes Helberger

Quelle: Johannes Helberger

Welches Erlebnis hat dich dazu motiviert Leadership in digitaler Innovation zu studieren?

Man könnte sagen, dass die Entscheidung das positive Ergebnis einer Art Midlife-Crisis war. Ich hatte jahrelang auf gewisse Ziele hingearbeitet und die dann auch erreicht, zum Beispiel eine Firma gegründet, in der Stadt gelebt, in der ich leben wollte. Das war ein schöner Zustand für eine Weile, aber als Komponist, Sound Designer und ausgebildeter Medieningenieur leitete ich eine Firma, die ich mit Freunden gegründet hatte, und war hauptsächlich mit Management-Aufgaben befasst. Ich bewegte mich in einem Mikrokosmos, der mich nicht mehr wirklich zufrieden stellte. Einerseits vermisste ich Kreativität und geistiges Wachstum, andererseits bewegte ich mich in einer Welt, in der Themen wie Projektleitung und Firmenmanagement dominierten, die ich nie wirklich durchdrungen hatte. Nach einem Sabbatical habe ich dann entschieden, mich weiterzuentwickeln und Themen wie Forschung und Entwicklung zu vertiefen. Da unsere Firma viel mit Kreation und Innovation zu tun hat, hat der Studiengang Leadership in digitaler Innovation perfekt gepasst.

 

Welchen beruflichen Hintergrund hast du?

Im Prinzip habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Ich habe irgendwann in den 90er Jahren sehr viel Hip-Hop produziert, bin dann in die Musikproduktion gegangen und habe als Produzent, Komponist und Toningenieur gearbeitet, alles ziemlich autodidaktisch. Dann ist die Musikbusiness in den 00er Jahren kaputt gegangen und ich ging in die Film- und Werbemusik. Anschließend habe ich an der der Hochschule der Medien in Stuttgart Audiovisuelle Medien studiert, um mehr fundiertes Wissen im Technischen und im Produktionsbereich zu erlangen. 

 

Wie hast du Beruf und Studium vereinbart? Wie kann man sich ein berufsbegleitendes Studium vorstellen?

Ich arbeite 4 Tage die Woche in Absprache mit meinem Team. Mit dem Studium verbringe ich mindestens 2 Tage in der Woche. Es ist schon eine Belastung, die ich aber bereit bin auszuhalten. Vieles, was ich im Studium lerne, inspiriert mich zu einem anderen Umgang mit meinem beruflichen Umfeld. Das eine nährt das andere. Und es braucht auch den Support meiner Frau.

 

Kannst du das, was du studierst, in deinem Berufsleben anwenden?

Es hilft mir die andere Seite in meinem Berufsleben besser zu verstehen. Zum Beispiel die Menschen, die zu uns kommen und Innovationen brauchen. Indem ich mehr darüber weiß, wie Innovationen entstehen und welche Faktoren, welches Arbeitsumfeld bestimmte Entwicklungen der digitalen Transformation begünstigen, kann ich beruflich anders agieren. Man lernt gewissermaßen das Besteck, um mit Prozessen und Begriffen der digitalen Innovation professionell umzugehen. 

 

Was hat dich an deinen Mitstudierenden beeindruckt?

Ich schätze es sehr, dass hier viele verschiedene berufliche Hintergründe zusammenkommen. Die Diskussionen und Gruppenarbeiten haben im Vergleich zu einem Bachelorstudium ein ganz anderes Niveau. Man hat mit vielen Vollprofis zu tun. Die Flughöhe der Themen und der gemeinsamen Arbeit ist sehr hoch. Für mich, und ich glaube für die meisten, ist es total angenehm aus bisherigen beruflichen Rollen herauszuschlüpfen.

 

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