studio raumproduktion: spaces of emergence

Haus der Statistik ist ein einzigartiges Projekt in der Stadtlandschaft Berlins. Nach einer Kunstaktion von Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA) im 2005 gründete eine Gruppe unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteur*innen eine Initiative, um das ehemalige DDR-Statistikamt als Ort der Begegnung zu erhalten. Mit seinen seit 10 Jahren leer stehenden 40.000qm verkörpert das Gebäude eine reale Utopie am Alexanderplatz. In einem gleichberechtigten kooperativen Entwicklungsprozess arbeitet derzeit eine Gruppe aus Politik und Verwaltung gemeinsam mit der Initiative an der Zukunft des Hauses. Nach der Entscheidung für den Masterplan von Teleinternetcafe und Treibhaus wird aktuell eine Pioniernutzungsphase gestartet, die die Sanierung begleitet und die Visionen für die Zukunft des Hauses bereichert.

Quelle: Fabulous Future

Als Teil dieser Pioniernutzung wird die Making Futures School im September 2019 einen Zustand der Emergence, des Lernens und der Produktion schaffen und erforschen. Die Schule wird ihre eigene räumliche Umgebung auf explizit fürsorgliche Art hinterfragen, indem sie Situationen, Gespräche und Engagement über den gängigen Pfad der Partizipation hinaus initiiert. 

Im ersten Teil des Projekts betreten wir den Kontext vom Haus der Statistik in seinem Entstehungszustand und entfalten die Potenziale von verhandelbarem Raumprogramm sowie von transformativen Zeitregimen. Wie kann Architektur dauerhaft den unsicheren und fragilen Zustand der Emergence als Ort des Experimentierens unterstützen? Wie sehen die Orte aus, in den Begegnung, Aushandlung und Lernen gleichzeitig möglich sind? Wir werden auf der bestehenden Planung aufbauen und uns an der Akteurskonstellation vor Ort beteiligen, um räumliche Potenziale der Wendung zu entfalten.

Haus der Statistik

 Quelle: Nils Könning

Die Schnittstelle von Bildung und Praxis betrachten wir als das Feld, in dem sozial relevante Experimente und Begegnungen stattfinden. Ausgehend von dieser Hypothese beinhaltet das Semester eine Reihe von Situationen und Spekulationen über die Schule als Ort der Emergence. Nach der Startphase entwickeln die Projektteilnehmenden eine transdisziplinäre Darstellungssprache, um den Prozess der Raumproduktion um Haus der Statistik zu kontextualisieren. Darauf aufbauend folgt eine Entwurfsphase, die in einem zwei-wöchigen Design-Build 1:1 Workshop zusammen mit zuloark mündet.

SelgasCano and Helloeverything: School in Kibera, Nairobi

 Quelle: SelgasCano and Helloeverything